Familienaufstellung: Ablauf & Wirkung
Wie läuft eine systemische Aufstellung ab?
Eine systemische Aufstellung – sei es eine Familienaufstellung, Symptomaufstellung oder Organisationsaufstellung – folgt einem klaren Ablauf. Ziel ist es, verdeckte Dynamiken sichtbar zu machen und einen neuen Blick auf das eigene Thema zu gewinnen.
Die Aufstellungsarbeit kann tiefe Erkenntnisse ermöglichen, neue Lösungswege aufzeigen und emotionale Verstrickungen lösen. Doch wie genau läuft eine Aufstellung ab?
- Klärung des Anliegens: Was soll gelöst werden?
Bevor eine Aufstellung beginnt, ist eine klare Formulierung des Anliegens entscheidend. Mögliche Fragestellungen können sein:
- Warum erlebe ich immer wieder die gleichen Beziehungsmuster?
- Welche systemischen Hintergründe stecken hinter meinen Ängsten oder Blockaden?
- Gibt es verborgene Verstrickungen, die mich in meiner Familie oder im Beruf beeinflussen?
Die Anliegenklärung hilft, das Thema klar zu fokussieren und eine gezielte Aufstellung zu ermöglichen.
- Auswahl der Stellvertreter & Aufstellung des Systems
Je nach Fragestellung wird entschieden, wer oder was aufgestellt werden soll. Dies können sein:
✔ Familienmitglieder (Eltern, Großeltern, Geschwister)
✔ Körperorgane (bei Symptomaufstellungen)
✔ Personen aus dem beruflichen Umfeld (bei Organisationsaufstellungen)
Der oder die Aufstellende wählt Stellvertreter aus einer Gruppe von Teilnehmern und platziert sie intuitiv im Raum – oder die Stellvertreter suchen sich selbst eine stimmige Position.
Bereits diese erste Anordnung gibt wertvolle Hinweise auf die unbewusste Dynamik des Systems.
- Die Dynamik entfaltet sich: Interaktion & Erkenntnisse
Sobald die Stellvertreter ihre Position eingenommen haben, beginnt ein tiefgehender Prozess. Durch die Wahrnehmungen der Stellvertreter – ihre Körperempfindungen, Gefühle und spontanen Aussagen – werden verborgene Verstrickungen und Muster sichtbar.
Manchmal zeigt sich, dass:
- eine Person keinen Platz findet oder „herauswill“
- jemand sich wie gefangen fühlt oder im Kreis geht
- eine Figur isoliert oder übermäßig belastet wirkt
Diese Bewegungen haben oft eine tiefere Bedeutung im Hinblick auf das Anliegen.
- Entwicklung eines Lösungsbildes
Im Verlauf der Aufstellung unterstützt die Aufstellungsleitung durch gezielte Fragen, Bewegungsimpulse oder neue Platzierungen der Stellvertreter. Ziel ist es, ein Lösungsbild zu entwickeln – eine neue Ordnung, die Entlastung bringt.
Ein Lösungsbild kann beinhalten:
- Die Anerkennung dessen, was war – ohne Verdrängung
- Die Rückgabe von Lasten, die nicht zur eigenen Verantwortung gehören
- Neue Positionierungen, die Klarheit und innere Freiheit bringen
Diese Veränderungen in der Aufstellung können tief auf das eigene Erleben wirken – oft noch lange über die Sitzung hinaus.
Fazit: Warum eine Aufstellung dein Leben verändern kann
Systemische Aufstellungen sind mehr als eine Methode – sie sind eine Form von Bewusstseinsarbeit. Sie ermöglichen tiefe Einsichten in familiäre, körperliche oder berufliche Zusammenhänge und können nachhaltige Veränderungen anstoßen.
Wenn du immer wieder in denselben Mustern feststeckst, könnte eine Aufstellung der Schlüssel sein, um die unsichtbaren Dynamiken dahinter zu verstehen – und zu lösen.